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7.176 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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28.04.2024 um 21:01
Wer das vergessen stört von Tessa Duncan.
Der 1 Band der Canterbury Fälle

Als eine Patientin von der Psychologin Lily Brown von einen Hochhaus stürzt ist sie überzeugt, dass es Mord war.
Die verstorbene Patientin Vera hat zuvor versucht den Tod ihrer kleinen Schwester aufzuklären.
Lily versucht der Wahrheit auf die Spur zu kommen und begiebt sich selber in Gefahr.

Der Fall beruht auf ein wahres Verbrechen in England

20240428 205106Original anzeigen (3,4 MB)

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04.05.2024 um 13:27
Tim Wu - The Master Switch

Wu-Switch

Tim Wu ist US-amerikanischer Rechtswissenschafter und spezialisiert in Medienrecht. 2003 prägte er den Begriff Netzneutralität. Dieses Buch aus 2010 beleuchtet auf Basis von Schumpeters Wirtschaftstheorie des Zyklus von offenen Entwicklungen zu geschlossenen Produktimperien, von freiem Markt vieler zu Oligopolen und Monopolen, ob das Internet sich von einem offenen Medium zu einem geschlossenen entwickeln werde.

Basis seiner Ausführungen sind ausführliche, hochinteressante historische Rückblicke auf die Entwicklung der US-amerikanischen Telefonwirtschaft, der Filmindustrie, des Radio und des Fernsehens. Der Zyklus sei immer ähnlich gewesen: Von freien Anfängen hin zu staatlich geförderten Monopolen sowie deren Zerschlagung auf Basis von Anti-Trust-Gesetzen bzw. Gesetzen der Deregulierung. Erst mit der Zerschlagung des Telefonmonopols von Bell bzw. AT&T in den 1980er Jahren sei der Beginn der Internetrevolution möglich gewesen, da Bell und AT&T lange Zeit per Vertrag verhindert haben, dass Geräte von Drittanbietern (Fax-Geräte, Modems) für ihr Netzwerk verwendet werden dürfen.

Für das Internet sieht Wu die Entwicklung noch nicht entschieden. Für ihn sind zwei Regulationsentscheidungen bedeutend, dass das Internet nicht von einem Oligopol oder Monopol beherrscht wird:


  1. Netzneutralität: Es darf kein Premium-Service für Datenpakete geben. Alle Datenpakete müssen gleichrangig weitergeleitet werden.
  2. Segregation: Netzbetreiber (Hardware des Netzes bzw. Backbones), ISPs (Internetprovider) und Contentanbieter müssen getrennt bleiben. Niemand darf in zwei oder gar drei dieser Hauptbereiche tätig sein, wie es zum Beispiel in der Filmindustrie war und noch ist.


Vierzehn Jahre nach Erscheinen dieses Buches erscheint mir noch keine Entscheidung gefallen zu sein. Netzneutralität wurde 2020 in eine EU-Richtlinie aufgenommen (siehe Bundesnetzagentur). Die befürchtete Abschottung von Apple erfolgte nicht in der prognostizierten Radikalität, die gepriesene Offenheit von Google mit Android ist auch keine hundertprozentige.

Die Systeme sind weiterhin offen, eher mischt sich der Staat ein mit Überwachung (Wu bringt das Beispiel des Room 641A im Gebäude von AT&T in San Francisco, durch den ab 2003 der komplette Internet-Traffic geleitet und von der NSA abgegriffen wurde - die Enthüllung war 2006, also noch lange vor Snowden). Und China zeigt, wie man über ein Nadelöhr des Backbones Seiten ausknipsen kann (auch die EU kann es, wie es derzeit mit dem Blockieren von russischen Medienagenturen gezeigt wird).

Der andere Aspekt ist die Selbstzensur der Content-Vermittler, die in den USA nichts Neues ist, Hollywood hat sich von den 1930er bis zu den 1960er Jahren einen Kodex auferlegt, was alles nicht thematisiert werden darf bzw. wie Themen präsentiert werden sollen. In den USA ist das juristisch kein Problem, da das Recht auf freie Meinungsäußerung in der Verfassung nur festlegt, dass keine Gesetze verabschiedet werden dürfen, welche das Recht auf freie Meinungsäußerung beschneiden. Wie es Private handhaben, ist in der Verfassung nicht festgelegt.

Letztlich ein immer noch aktuelles Buch mit einem grandiosen historischen Teil.


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04.05.2024 um 13:51
Franz Kafka - Der Riesenmaulwurf/Der Dorfschullehrer

Kafka-Riesenmaulwurf

Diese Geschichte aus 1915 ist keine Tierfabel, sondern es handelt sich um dem Streit unterschiedlicher Lebenswelten. In einer abgeschiedenen Gegend wird ein Riesenmaulwurf von etwa zwei Metern Größe gesehen. Der schon etwas ältere Dorfschullehrer mit einer großen Familie, selbst kein Zeuge, sammelt Indizien und Zeugenaussagen für ein Büchlein, von dem er sich Ruhm und wohl auch Geld erhofft, doch in der städtischen Gelehrtenwelt wird er ignoriert und verlacht. Ein Kaufmann, der die Geschichte glaubt, macht sich auf den Weg in das Dorf, ermittelt noch einmal, ohne den Dorfschullehrer zu konsultieren, da er ihm als unabhängiger Ermittler helfen will. Obwohl nicht vom Fachgebiet, veröffentlicht auch der Kaufmann (Ich-Erzähler der Geschichte) eine Broschüre, die ebenso verlacht wird. Dem Dorfschullehrer wurde kein guter Dienst erwiesen und dieser sucht am Ende den Kaufmann auf, macht ihm Vorwürfe und bleibt schließlich in dessen Wohnung sitzen. Der Kaufmann ist sich nicht sicher, ob er ihn je wieder loswerden könne.

Auch in dieser Geschichte bieten sich so viele Ansatzpunkte für eine Deutung: Konflikt zwischen einer städtischen und ländlichen Bevölkerung, Unzugänglichkeit nicht akademischer Forschungen in die akademische Gelehrtenwelt, Umgang mit nicht belegten Aussagen (es werden keinerlei Indizien vorgebracht). Nichts hat an Aktualität eingebüßt.


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04.05.2024 um 17:30
Animals by Kuniyoshi

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Kuniyoshi war ein japanischer Künstler aus dem 19. Jhrh., bekannt vor allem für seine Samurai- und Tierdarstellungen


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09.05.2024 um 09:29
Michel Foucault - Überwachen und Strafen

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1975 veröffentlicht, zeichnet Foucault die Entstehung des Gefängnissystems mit Beispielen hauptsächlich aus Frankreich im 18. und 19. Jahrhundert nach. Seine Hauptthesen sind, dass die gesellschaftliche Grundlage die Bevölkerungsexplosion und die Entstehung der industriellen Produktionsweise ist, welche eine Entwicklung bedingte, bei der das Gefängnis nur ein Ausdruck, wenn auch der radikalste, ist.

Durch die immer arbeitsteiligere Gesellschaft entstehen Disziplinen im doppelten Wortsinn. Einerseits sind es Fertigkeiten in einem engen Bereich, die erst im Zusammenspiel mit weiteren Disziplinen ein wirkmächtiges System ergeben (sei es beim Militär, sei es in der Produktion, sei es gesamtgesellschaftlich), andererseits ist es die streng nach Norm erfüllte Tätigkeit, die eine Übernahme des Körpers durch eine Anforderung von außen bedeutet.

Indem nun von Menschen erwartet wird, dass sie eine Disziplin beherrschen (Machtfaktor), werden sie durch ein Überwachungssystem (vom Notensystem an Schulen, über die Einstufung der Arbeitsqualität oder Qualifizierungen in der Arbeitswelt oder bis zur Polizei bzw. Justizwache in Gesellschaft und im Strafvollzug) in ihrer Disziplin individualisiert und eingestuft.

Für das Strafsystem bedeutet dies, dass an einem Deliquenten nun nicht mehr die furchtbare und grausame Rache des Souveräns vollzogen wird (Foucault bringt Extrembeispiele an grausamen Bestrafungen zur frühen Neuzeit) und dass auch nicht die Reformbestrebungen sich durchgesetzt haben, dass eine Tat nach ihrem Charakter gleichförmig und öffentlich bestraft wird (Mord durch Tod, Diebstahl durch Vermögensstrafen), sondern ein am Kloster mit seinen Zellen und seiner strikten Zeit- und Tätigkeitseinteilung orientiertes Haftsystem, in dem der Verurteilte permanent überwacht wird. Ähnliche Systeme werden nun auch beim Militär (Kasernen), in der Ausbildung (Schulen, Internate), in der Produktion (Arbeitshäuser, Fabriken) errichtet.

Auch das Wesen der Strafen ändert sich. Immer stärker ist das Individuum und dessen Resozialisierbarkeit im Fokus. Normgerechtes, also diszipliniertes Verhalten kann zu einer Verkürzung der von einem Gericht festgelegten Strafzeit führen. Nicht normgerechtes, also undiszipliniertes Verhalten kann zu einer Verlängerung der Strafzeit führen. Um solche Entscheidungen treffen zu können, werden - wie in Schulen oder Krankenhäusern - Akte über jede Person angelegt, in denen alle Verhaltensauffälligkeiten (normgerechte wie gegen die Normen verstoßende) angelegt.

Das Gefängnissystem als Strafvollzug gegen Gesetzesverstöße funktioniert nun wie die disziplinierte Gesellschaft, die Norm- und Regelverstöße sanktioniert (schlechte Noten, Verlust eines Arbeitsplatzes, Ausstoß aus einer Gemeinschaft). Auf der anderen Seite funktioniert die Gesellschaft immer mehr wie ein Gefängnis: das Individuum wird permanent in seinem normgerechten, disziplinierten Verhalten bewertet, eingestuft und gegebenenfalls sanktioniert.

Der Kern für alle diese Systeme ist die Prämisse der Nützlichkeit des Individuums im jeweiligen Kontext. Ausgesetzt ist es einer Mikro-Justiz, mittels der Macht sich in unterschiedlichsten Gesellschaftsbereichen durchsetzt: Verhaltensregister, Prüfungen als Beispiele. Mittels dieser erlangen Individuen bei Normentsprechung Privilegien oder sie werden, wenn Normen nicht entsprochen wird, ausgeschlossen. Klassifikation und Besserung (im Sinne einer Normenentsprechung) sind die Ziele eines Systems der Mikro-Justiz.

Mit dieser Einstufung von Menschen nach ihrer Nützlichkeit entsteht auch eine Begrifflichtkeit über den Nützlichkeitswert, an deren unterster Stufe Menschen mit körperlichen Beeiträchtigung, die nicht mehr nützlich sein können. Diese werden nun als invalide, wörtlich: wertlos bezeichnet. Und zur Vergleichbarkeit der Einstufung, Normierung, Disziplinierung des Menschen entwickeln sich nun Humanwissenschaften mit ihren Unterwissenschaften: Psychologie, Pädagogik, Kriminologie und weitere.

Auch wenn das Buch mehr wie ein Essay und manchmal mäandernd geschrieben ist, so versucht Foucault auch die Mechanismen und Regeln der Disziplinierung auszuarbeiten. Dies verleiht dem Text, der sich mehr oder weniger auf das 18. und 19. Jahrhundert beschränkt, die Möglichkeit, die Gültigkeit der Aussagen auch für die aktuelle Gesellschaft zu überprüfen. Auch wenn das Werk in den letzten Jahren immer wieder kritisiert worden ist, besitzt es fast 50 Jahre nach seinem Erscheinen noch eine nachdenkenswerte Aktualität.


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09.05.2024 um 10:12
Free as in Freedom 2.0 - Sam Williams

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ist ein freies Buch (lizenziertes unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation) und handelt vom persönlichen Leben von Richard Stallman, geschrieben wurde das Buch von Sam Williams.

Williams führte mehrere Interviews mit ihm, außerdem sprach er mit ehemaligen Mitschülern und Kollegen von Stallman, auch sprach er mit seiner Mutter, während er das Buch schrieb.


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10.05.2024 um 23:25
Peter L. Bergen - Die Jagd auf Osama Bin Laden

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Peter L. Bergen ist Historiker und Journalist. Er war einer der wenigen westlichen Journalisten, die Osama Bin Laden interviewen konnten und dies ist sein drittes Buch über den Anführer von al-Qaida al-Jihad (Basis des Heiligen Kriegs).

Bergen zeichnet die Jagd auf Osama Bin Laden minutiös nach, stellt anhand unterschiedlichster Quellen (auch aus Wikileaks) seinen Weg nach dem gescheiterten Angriff in Tora Bora nach sowie sein Leben im Hochsicherheitshaus in Abbotabad mit drei seiner Frauen, Kindern, Enkeln und dem Kurier mit dem Decknamen Kuweiti, der den US-Geheimdienst schließlich aufgrund eines lokalisierten Handys den Weg nach Abottabad und seinem Haus wies.

Sehr genau wird auch die Ermittlung der US-Geheimdienste nachvollzogen sowie schließlich die Entscheidung Präsident Obamas, Bin Laden militärisch zur Strecke zu bringen, obwohl sein Aufenthalt im Haus in Abbotabad nur aufgrund von Indizien vermutet wurde. Obama hat bei seiner Übernahme den "Krieg gegen den Terror" umbenannt auf "Krieg gegen al-Qaida", um die antimuslimische Konnotation rauszunehmen, aber auch um den Fokus wieder auf den Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 zu legen. Sehr ausführlich werden sowohl die langen Diskussionen im Sicherheitsrat (12 Leute waren in den Entscheidungsprozess eingebunden), die militärischen Vorbereitungen wie die möglichen Implikationen auf das Verhältnis zu Pakistan geschildert und die minutiöse Wiedergabe des Einsatzes in Abbotabad macht jedem Thriller Ehre.

Dies ist eine extrem spannende Lektüre, wenn Bergen auch mit seiner Vorausschau, dass der extreme islamistische Terrorismus mit der Zerschlagung von al-Qaida sein Ende gefunden habe, falsch lag. Wie die aus dem Umfeld von al-Qaida hervorgegangenen neuen Organisationen wie der IS tickten, mahnte selbst Bin Laden an. Aus seinen Kommunikationen geht mehrfach hervor, dass er die Brutalität, welche der irakische al-Qaida-Ableger im Irak auch gegen Schiiten oder abtrünnige Muslime an den Tag legte, anmahnte und ablehnte. Sein Ziel waren die USA und deren Verbündeten.


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