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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

43 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Arbeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 20:10
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ich kann nicht für alle Kollegen garantieren - das wäre unmöglich -, aber der "typische" Kollege hier würde sich z.B. wie oben von mir beschrieben verhalten, die hilfreiche Variante, und nicht nachbohren, nerven, und selbstverständlich auch eine kurze und ausweichende Antwort wie von mir beispielhaft gemeint völlig akzeptieren.
So kenne ich das auch. Meine Schandschnauze durfte ich zwar absolut nicht voll ausleben, aber ich bin mal durch recht grenzwertiges Verhalten von Vorständen und Verlust von hochqualifiziertem Personal (wie drücke ich das niedlich aus?) auf einmal genau da als Assistant gelandet (aus dem Einkauf heraus). Gesagt was ich dachte habe ich immer. Aber tatsächlich damals in dem Konzern im Schnitt ungefähr 1.000 Euro weniger verdient, als ein Arschkriecher.
Ich war allerdings bei jeder Umstrukturierung sehr gefragt, weil als sehr "Cheftreu" bekannt.

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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 20:16
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Ich war allerdings bei jeder Umstrukturierung sehr gefragt, weil als sehr "Cheftreu" bekannt.
Da muss ich dazu sagen, es war immer derselbe. Ich wäre nicht jedem Deppen gegenüber so "treu" gewesen


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 20:20
@Karakachanka
Bin ein sehr direkter Mensch, auch arg das Gegenteil vom "Arschkriecher" (und auch arg schlecht über Schleimerei manipulierbar).
Aber unsere beruflichen Umfelder dürften sich recht stark unterscheiden - Art der Tätigkeit (kann "Assistant" und "Einkauf" durchaus verorten), und welches Umfeld, welcher Kollegenkreis, welcher Umgang da typisch ist.
Bin sehr froh über den direkten*, pragmatischen Umgang hier. (Und auch dort, wo sich die Gehälter unterscheiden können - durchaus auch schon "in der freien Wirtschaft" gearbeitet - keine gehaltlichen Einbußen feststellen können. Aber auch da: Beruf(sfeld) arg weg von deinem vermutlichen.)

*Direkt heißt direkt. Direkt heißt nicht unterstellen, manipulieren (was m.E. auch das Nutzen von Diagnosebezeichnungen als Abwertung einer Person ist wie von mir in den negativen Beispielen dargestellt) - wäre das genaue Gegenteil davon.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 20:51
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Bin ein sehr direkter Mensch, auch arg das Gegenteil vom "Arschkriecher" (und auch arg schlecht über Schleimerei manipulierbar).
Aber unsere beruflichen Umfelder dürften sich recht stark unterscheiden - Art der Tätigkeit (kann "Assistant" und "Einkauf" durchaus verorten), und welches Umfeld, welcher Kollegenkreis, welcher Umgang da typisch ist.
Kann ich schwer einschätzen. Ich habe vor 9 Jahren mal 72.000 in Deutschland brutto verdient. Kann ich dir gerne per PN nachweisen. In BG bin ich heute glücklich, wenn ich 30 k im Jahr habe. ABER: ich lebe, wie ich will


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 21:03
@Karakachanka
Nein, sowas ist mir (natürlich) unwichtig.
Mir ging es hier nicht um Gehälter und Status, sondern um etwas ganz anderes: In manchen Branchen eckt man mit bestimmtem Verhalten (der kritische Nichtschleimer, etwa) eher an, während es in anderen Branchen als eher konstruktiv gesehen wird. Das dürfte vermutlich in deinem Bereich mehr gegeben sein als in meinem, und aus einigem das du in dem Posting oben geschrieben hast kann ich einfach erkennen dass unsere Berufe nie deckungsgleich waren.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:ABER: ich lebe, wie ich will
Das ist auch ein Punkt, auf den ich (sehr viel) wert lege.
Auch mein Gehalt ist niedriger als es sein würde wenn ich die Branche in eine fachfremde wechseln würde die aber mit meinem Abschluss relativ typisch ist (z.B.: von einem physikalischen Forschungsinstitut in die Unternehmensberatung oder "Fintech" wechseln). Gibt für mich aber gute Gründe das nicht zu tun.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 21:13
Zitat von kittykakittyka schrieb:wie würdet ihr damit umgehen, wenn jemand auf der Arbeit ständig drauf rumreiten würde,
dass ihr euch doch bitte mal auf Autismus testen lassen sollt?
Wenn für Dich ein direktes Gespräch mit dem entsprechenden Mitarbeiter nicht möglich ist, eine Klärung über einen Mediator, einen Vorgesetzten oder einen Gleichstellungsbeauftragten anstreben.
Zitat von kittykakittyka schrieb:Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Art komisches Helfersyndrom.
Viel wahrscheinlicher halte ich es, jemanden mit sowas einfach bloß zu stellen, bewusst zu provozieren.
Wenn Du den Eindruck hast, dass die Motivation in die Richtung geht, würde ich den Vorgesetzten oder den Gleichstellungsbeauftragten umgehend dazu ins Boot holen, denn es bereitet Dir ja Unbehagen und damit ist Deine persönliche Grenze schon überschritten.

Vielleicht klärt sich dann alles positiv auf oder aber die andere Person bekommt eine deutliche Ansprache zum Thema persönliche Grenzen.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 21:27
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:(der kritische Nichtschleimer, etwa) eher an,
Da habe ich - freundlich ausgedrückt - dazu gehört. Ich hatte mich sehr früh angefangen mit den neuen Möglichkeiten im Internet zu beschäftigen, konnte programmieren. hatte vier Sprachen mehr oder weniger fließend. Ich konnte mir Jobs aussuchen. Obwohl ich da schon ne echte Schandschnauze hatte.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 21:39
@Karakachanka
Ist bei mir ähnlich :) (auch bzgl. Kenntnisse, Jobs aussuchen etc.)
Mir ist natürlich auch klar dass ein bestimmtes Auftreten in bestimmten Bereichen a) eher normal ist, b) man es sich eher leisten kann, insbesondere bzgl. Jobs aussuchen (betreffend dich, betreffend mich) und andere die da wesentlich vorsichtiger sein müssen.

@IlluminatiNWO
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Wenn für Dich ein direktes Gespräch mit dem entsprechenden Mitarbeiter nicht möglich ist, eine Klärung über einen Mediator, einen Vorgesetzten oder einen Gleichstellungsbeauftragten anstreben.
Kann dem beipflichten.
Auch Dinge die inhaltlich wenn sachlich geäußert in Ordnung sind sind deshalb noch lange nicht grundsätzlich in Ordnung. (Würde genauso bei anderen Themen denn Autismus gelten.)


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 21:44
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:st bei mir ähnlich :) (auch bzgl. Kenntnisse, Jobs aussuchen etc.)
Mir ist natürlich auch klar dass ein bestimmtes Auftreten in bestimmten Bereichen a) eher normal ist, b) man es sich eher leisten kann, insbesondere bzgl. Jobs aussuchen (betreffend dich, betreffend mich) und andere die da wesentlich vorsichtiger sein müssen.
Was ich bei uns beiden so schön finde, wir leben grundverschieden. Aber irgendwie "ticken" wir doch gar nicht so unterschiedlich in diesen komplett verschiedenen Welten, in denen wir leben.
Da macht mir Allmy dann auf einmal Spaß. Wenn ich mir denke, wir wären auch in Real Life sehr unterschiedlich, aber ich glaube, wir würden uns mögen.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 22:01
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Entsprechend unterschiedlich wäre auch meine Reaktion:
Ja das aufjedenfall..es kommt halt echt drauf an, von wem, wie was etc...

Ich vermute aber, dass sich die TE und die Person wo sich so geäußert hat, net nahe stehen.
Was mir aber net in den Sinn käme, wäre echt Jobwechsel. Das wär zu krass..


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 22:05
@Karakachanka
Der "grundverschieden"-Part hat sich (leider) erstmal jobbedingt ergeben (typisch für meinen Job der mir Spaß macht: Bewerbung weltweit - und da würd' ich oftmals die Hühner nicht auf den Balkon kriegen :D oder kürzlich, merke dass vermutlich fehlende Mikroorganismen dem Gemüse nicht gut tun).
Könnte mir aber z.B. sehr sehr gut vorstellen als hoffentlich noch fitte Rentnerin weitestgehend Selbstversorgertum "ganz weit draußen" zu betreiben, geprägt von durchaus Wissen wie das geht (und nicht als jemand der sich das romantisch toll vorstellt und dann von der Realität eingeholt wird). Bin einfach mehr der "Land statt Stadt, selbermachen statt fertig, lieber Dreck mit Nutztieren statt Supermarkttierprodukt"-Typ.
Es gäbe jedenfalls zig (!) Lebensarten die mir weniger zusagen würden als deine. (Welche ich dann aber auch, sofern sie nicht anderen schaden, akzeptiere, da Menschen nunmal unterschiedlich sind.)
Zitat von EintagsflieginEintagsfliegin schrieb:Was mir aber net in den Sinn käme, wäre echt Jobwechsel. Das wär zu krass..
Würde ich auch nicht leichtfertig machen - je nach Intensität, und je nach sonstigem evl. vorhandenem Jobwechselwunsch käme das aber in Frage. (Beispiel: Mich stört bei einem sowieso nur kurzzeitigen Job (Nebenjob, Ferienjob, Praktikum) ein Kollege - dann muss ich, sofern ich die Wahl habe, nicht unbedingt den Folgejob dort anfangen.)
Was jedenfalls nicht mein Ding wäre: "Schwanz einziehen", kündigen - damit quasi ein rausgemobbt werden vorwegnehmen. Definitiv nicht.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

13.05.2024 um 23:17
Zitat von kittykakittyka schrieb:wie würdet ihr damit umgehen, wenn jemand auf der Arbeit ständig drauf rumreiten würde,
dass ihr euch doch bitte mal auf Autismus testen lassen sollt?
Wie stellt sich das "ständig drauf rumreiten" denn dar, hast du mal ein paar Beispiele zu den Situationen, zur Häufigkeit? Ist ja immer subjektiv, die Sache mit dem "ständig"
Zitat von kittykakittyka schrieb:Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Art komisches Helfersyndrom.
Viel wahrscheinlicher halte ich es, jemanden mit sowas einfach bloß zu stellen, bewusst zu provozieren.
Es kann auch einfach Unverständnis sein. Interesse.
Jemand macht sich einfach Gedanken . Vielleicht nimmt diese Person dich ja auch positiv (als) besonders wahr?!

Wie einige schon schrieben, kommt die Reaktion ja ganz drauf an, wie, in welchem Ton und in welchen Situationen sowas angesprochen wird.
Und ist ja immer auch ne Typ-Frage. Mir persönlich würde es wahrscheinlich am Hintern vorbei gehen und es gäb nen Spruch zurück und gut ist.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

14.05.2024 um 00:19
Ist mit so wenig Kontext so schwierig zu beurteilen, aber schließe mich einigen Vorpostern an: Entweder generell oder beim nächsten Mal, wenn das Thema aufkommt, per Gespräch eine klare und unmissverständliche Grenze ziehen. Vor allem, wenn es tatsächlich der Bloßstellung dient. Falls das nicht fruchtet, ab zum Vorgesetzten. Denn sowas würde ich bereits einmalig als übergriffig empfinden, auf Dauer sogar belästigend.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

14.05.2024 um 11:50
Zitat von kittykakittyka schrieb:Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz
@kittyka
Bei dem Threadtitel dachte ich zuerst, das man sich jetzt als Arbeitnehmer direkt am Arbeitsplatz die Diagnose bzgl eines vorhandenen bzw festrgestellten Authismus geben lassen kann.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

16.05.2024 um 23:58
Zitat von kittykakittyka schrieb am 12.05.2024:Guten Abend,

wie würdet ihr damit umgehen, wenn jemand auf der Arbeit ständig drauf rumreiten würde,
dass ihr euch doch bitte mal auf Autismus testen lassen sollt?
Ich würde ihn einmal vorwarnen und dann den Kontakt abbrechen.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

17.05.2024 um 07:54
Es drängt sich mir hier anhand der meisten Beiträge der Eindruck auf, Autismus wäre quasi stigmatisationswürdig; nach meinem Empfinden wird auf eine simple Frage völlig überzogen gekontert.
Es stellt sich mir die Frage, warum das so ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand einen Thread eröffnen würde zum Thema Haarfarbe, Körperbau oder beispielsweise Sommersprossen.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

17.05.2024 um 08:50
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Es drängt sich mir hier anhand der meisten Beiträge der Eindruck auf, Autismus wäre quasi stigmatisationswürdig; nach meinem Empfinden wird auf eine simple Frage völlig überzogen gekontert.
Es stellt sich mir die Frage, warum das so ist.
Das hatte ich jetzt nicht so empfunden.

Sondern eher den Eindruck, dass ein möglicher Autismus in den persönlichen Bereich eines Menschen fällt, der ein rein kollegiales Gegenüber einfach nichts angeht.

Ebenso ist eine Frage nach sexueller Orientierung, Erkrankungen, finanzieller Situation genauso unverschämt.

Mit Haarfarbe und Sommersprossen würde ich es nicht vergleichen, aber auch der Körperbau, bzw. die Ursachen für den vom Gegenüber wahrgenommenen Körperbau geht dieses Gegenüber nichts an, sondern gehört in den persönlichen Bereich des Menschen.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

17.05.2024 um 09:37
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Es stellt sich mir die Frage, warum das so ist.
Die stelle ich mir auch.
Teile der Gesellschaft sind so derartig empfindsam geworden, dass man stellenweise das Gefühl bekommen kann, man wäre kommunikativ auf einem Minenfeld unterwegs.
Es wird heute oft irgendwie erwartet, dass der Andere nix mehr sagt und fragt, statt die eigenen Grenzen abzustecken.
Wenn mich jemand was persönliches fragt, dann hab ich doch die Wahl klar und deutlich zu sagen, das geht dich nix an, darüber möchte ich nicht sprechen, oder ich möchte dieses Thema nicht in unserem Austausch. Der Grad der Freundlichkeit und Direktheit ist doch anpassbar am Auftreten meines Gegenübers.
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Das hatte ich jetzt nicht so empfunden.
Ich finde es schwierig aus den zwei kurzen Beiträgen von @kittyka in diesem Thread überhaupt etwas großartig rauszuziehen, ausser der Idee, dass da n Kränkungsmoment statt gefunden hat.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

17.05.2024 um 10:49
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Ich finde es schwierig aus den zwei kurzen Beiträgen von @kittyka in diesem Thread überhaupt etwas großartig rauszuziehen, ausser der Idee, dass da n Kränkungsmoment statt gefunden hat.
Um genau diese empfundene Kränkung geht es mir.

Würde mir jemand eine solche Frage stellen, wie im Eingangsbeitrag erwähnt, käme ich nicht zwangsläufig auf die Absicht einer Kränkung.
Selbst wenn ich einen Kränkungsversuch erahnen würde, bliebe ich neutral und sachlich, denn dann hätte ja nicht ich ein Problem, sondern der Fragesteller mit seiner versuchten Provokation.

Aber Provokation würde ich erstmal nicht unterstellen.


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Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz

17.05.2024 um 14:12
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Es drängt sich mir hier anhand der meisten Beiträge der Eindruck auf, Autismus wäre quasi stigmatisationswürdig; nach meinem Empfinden wird auf eine simple Frage völlig überzogen gekontert.
Es stellt sich mir die Frage, warum das so ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand einen Thread eröffnen würde zum Thema Haarfarbe, Körperbau oder beispielsweise Sommersprossen.
Den Eindruck hatte ich auch.
Meine Vermutung:
- solche Normabweichungen, genauso wie psychische Erkrankungen, werden leider immer wieder als Beleidigung benutzt
- oft falsche Assoziationen mit "Autismus", von denen man sich distanzieren will (z.B.: Gefühlskälte)

Selber würde ich aus diesem Grund, falls mich jemand auf derartiges anspricht (Autismus zählt nun nicht da ich Autistin bin) erstmal neutral reagieren und für mich darüber nachdenken und mich informieren, sofern die Art und Weise darauf angesprochen wurde nicht klar (!) beleidigend ist (Sätze mit "so blöd anstellen", "nicht ganz dichte" und so weiter).

Ich bin Autistin - das ist nichts Schlechtes. Autismus erzeugt bei mir ein etwas ungewöhnliches Begabungsprofil (sprich: mir fallen viele Dinge leicht die den meisten Menschen schwer fallen und umgekehrt fällt mir etliches schwer das als ganz einfach gilt) sowie oft deutlich vom Durchschnitt abweichende Interessen und Vorlieben und eine feinere Wahrnehmung (dadurch ist mir z.B. öfter etwas zu laut oder zu stark riechend oder Kleidung fühlt sich eher hart und kratzig an, dadurch werden dann auch wieder die Vorlieben abweichend). Es könnte ggf. Menschen auffallen die auch autistisch sind.
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Sondern eher den Eindruck, dass ein möglicher Autismus in den persönlichen Bereich eines Menschen fällt, der ein rein kollegiales Gegenüber einfach nichts angeht.

Ebenso ist eine Frage nach sexueller Orientierung, Erkrankungen, finanzieller Situation genauso unverschämt.
Hier wurde m.E. niemand dazu genötigt eine Aussage dazu zu machen ob Autismus vorliegt.
Analog dazu:
Ich hatte mal sehr runtergeschundene Hände (temporär) - Gartenarbeit, Renovieren. Ein Kollege sprach mich darauf an dass bei ihm "auch auf den Winter zu Neurodermitis schlechter wird". Ich habe keine Neurodermitis. (Mögliche Intention des Kollegen: Verständnis äußern, im weiteren Gesprächsverlauf etwas empfehlen.) Meine Reaktion: Kurz gesagt dass die Hände nur "vom werkeln" rau sind.
Als Unverschämtheit hätte ich hingegen eine solche Ansprache empfunden: "Ham'se wohl Neurodermitis oder was? Ihre Hände schauen ekelhaft aus, das gehört behandelt".
Man bemerke den Unterschied zwischen letzterem und dem was in dem Fall der Kollege tatsächlich gesagt hat.

Genauso die sexuelle Orientierung: Es geht niemanden etwas an worauf man bei Sex steht (außer potenzielle Partner).
Die Frage nach einer Notfall-Kontaktperson und in welchem Verhältnis man steht kann aber berechtigt sein, woraus man eventuell auf die sexuelle Orientierung rückschließen kann.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Selbst wenn ich einen Kränkungsversuch erahnen würde, bliebe ich neutral und sachlich, denn dann hätte ja nicht ich ein Problem, sondern der Fragesteller mit seiner versuchten Provokation.
Ebenso.
Ich bin niemand der sich einfach was bieten lässt, bin jemand mit einem soliden Selbstbewusstsein. "Trotzdem" gehe ich mit den allermeisten Menschen neutral um (und der Großteil jener mit denen ich nicht "neutral" umgehe sind jene mit denen ich explizit freundschaftlich umgehe). Wenn es sehr schlimm ist: übergeordnete Stellen (Betriebsrat, Ombudsperson, oder in anderen Fällen Polizei) - ansonsten neutral. Einen beruflichen Kontakt kann man z.B. auch auf das Mindestmaß reduzieren, genauso einen z.B. nachbarschaftlichen.


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